Luß-See

Der Luß-See ist ein 1997 neu angelegter Badesee neben dem Langwieder See, die Tiefe beträgt mind. 15m.

Nennenswerter Unterwasserbewuchs (submerse Makrophyten) ist erst seit 2001 festzustellen; 99% des Bewuchses bilden verschiedene Arten von Armleuchteralgen.

Im Frühjahr 2003 waren vor allem an der Nordseite fast alle Algenarten mehr oder weniger stark mit einem hellgrauen Belag (Schwebstoffe ?) und spinnwebenartigen Fäden überzogen. Während Nitella tenuissima komplett überdeckt war, waren Tolypella glomerata und Nitella opaca am wenigsten betroffen. Dieser Zustand hatte sich bis zum Herbst jedoch wieder gebessert. Ein derartiges Ereignis ist seit dem nicht mehr aufgetreten.

Die meisten Armleuchteralgenbestände konnten sich in den letzten Jahre - wenn auch verlangsamt - weiter ausdehnen. Einzig Chara aspera scheint im Rückgang befindlich, zumindest wird es zunehmend schwieriger, Exemplare zu finden.
Mit Wasserschlauch, kleinem Laichkraut und Teichfaden haben inzwischen auch einige Blütenpflanzen den See besiedelt.

Seit Mitte 2001 sind die vormals häufig vorkommenden Krebse - zumindest an der Badebucht - fast völlig verschwunden. Einzelne Exemplare bzw. offensichtlich bewohnte Höhlen waren noch bis April 2004 (letzte Sichtung) an der Nordseite zu entdecken. Zwischen dem Verschwinden der Krebse und dem Wachstum der Armleuchteralgen besteht zumindest ein zeitlicher Zusammenhang.

Armleuchteralgen (Characeen)

LU_Chara_aspera_f_20050911_A02a

Chara aspera:
2005 erstmals entdeckt, zartwüchsig, Sprossachsendurchmesser etwa 0.5mm.

  • Sprossachse berindet, triplostich,
  • Stacheln spitz, tylacanth, fast waagrecht aus Sprossachse wachsend,
  • Stipularen lang und spitz, oft paarig zusammenstehend,
  • Quirläste berindet, unberindetes Endsegment (oft nicht erkennbar oder nur sehr kurz) mit aufgesetzter Spitze,
  • zweihäusig (bisher noch keine männlichen Exemplare gefunden).

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Chara_contraria_20040724_A01

Chara contraria:
ähnelt im Erscheinungsbild Chara vulgaris und ist nur unter dem Mikroskop durch die tylacanthe Bestachelung zu bestimmen.

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • Bestachelung von warzenförmig bis länger als Sprossdurchmesser, an den oberen Internodien meist länger, an den unteren warzenförmig bis fehlend, tylacanth,
  • Stipularen kurz und eher stumpf, teilweise warzenförmig,
  • Quirläste berindet, unterschiedlich lange unberindete Endsegmente mit aufgesetzter Spitze,
  • einhäusig.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Chara_globularis_20050702_C03

Chara globularis:

  • Sprossachse berindet, triplostich,
  • keine Stacheln oder Warzen,
  • Stipularen warzenförmig,
  • Quirläste bisweilen bis zur Spitze berindet, meist jedoch relativ kurzes unberindetes Endsegment mit aufgesetzter Spitze,
  • einhäusig.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Chara_hispida_20040711_B01

Chara hispida:
Teilweise starke Unterschiede im Habitus (insbes. hinsichtlich Sprossspitze, Berindung, Bestachelung und Farbe).

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • Stacheln überwiegend lang und spitz, häufig in Zweier-/Dreier-Büscheln, aulacanth,
  • Stipularen meist lang und spitz,
  • Quirläste berindet mit ein - drei unberindete Endsegmenten mit aufgesetzter Spitze,
    Die Berindung der Quirläste variiert jedoch von fast bis zur Spitze berindet und fehlenden  Endsegmenten oder nur kurzen Endsegmenten bis unberindeter Astteil länger als der berindete,
  • einhäusig.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Chara_delicatula_20040926_C01

Chara virgata:

  • Sprossachse berindet, triplostich,
  • Bestachelung (oft kaum erkennbar) warzenförmig, tylacanth,
  • untere Stipularenreihe warzenförmig, obere oft verlängert,
  • Quirläste berindet, ohne Endzellen mit aufgesetzter Spitze (oft mit Nebenspitzen),
  • einhäusig.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Chara_vulgaris_1_20050702_E02b

Chara vulgaris:
ähnelt im Erscheinungsbild Chara contraria und ist nur unter dem Mikroskop durch die aulacanthe Bestachelung zu bestimmen.
Die Pflanze tritt in zahlreichen Varianten auf, die zwar nicht vermischt aber gelegentlich nebeneinander wachsen, so dass ein Einfluss der Wassertiefe auf die Wuchsform eher unwahrscheinlich ist.

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • kurze aber auch vereinzelt lange, an Sprossachse anliegende Stacheln, aulacanth,
  • Stipularen kurz und stumpf,
  • Quirläste berindet, unberindete Endsegment(e),
  • einhäusig.

Fruchtbare Exemplare bilden meist überlange Brakteolen  (mehrfache Länge des Oogons) aus.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Nitella_opaca_20040926_A01

Nitella opaca:
bildet vor allem in Tiefen unterhalb 10m den Großteil des Algenvorkommens.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste zwei-, drei- manchmal auch vierverzweigt,
  • zweihäusig.

 

Pfeil weitere Bilder (männliche Pflanze)

Pfeil weitere Bilder (weibliche Pflanze)

Pfeil weitere Bilder (Geschlecht nicht feststellbar)

LU_Nitella_tenu_20040904_ABa

Nitella tenuissima:
Die Pflanzen scheinen nur auf mehr oder weniger offenen Kiesboden zu wachsen, dies zeigen auch die Beobachtungen in  anderen Seen.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • fadenförmige Sprossachse (oft kaum dicker als Haar),
  • mehrfach verzweigte Quirläste bilden schirmförmige Dolden,
  • einhäusig (bisher nur unfruchtbare Exemplare gefunden).

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Tolypella_20050611_A01

Tolypella glomerata:
zartes Aussehen, aber trotzdem relativ unempfindlich.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste vor allem in Sprossgipfeln zu dichten "Köpfchen" verschlungen,
  • einhäusig.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Nitella_syncarpa_20091116_B01a

Nitella syncarpa / Nitella capillaris:
Eine  Unterscheidung der beiden Arten anhand äußerer Merkmale ist nur sehr eingeschränkt möglich.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste zwei-/dreiverzweigt, Oogonien tragende Quirläste unverzweigt,
  • insbesondere Gametangien aber auch Sprossachse und Quirläste in Schleimhülle, an der Schleimhülle von Quirlästen oft spiralförmige Ablagerungen,
  • zweihäusig.

 

Pfeil weitere Bilder (männliche Pflanze)

Pfeil weitere Bilder (weibliche Pflanze)

Pfeil weitere Bilder (Geschlecht nicht feststellbar)

Pfeil weitere Bilder (Nitella capillaris ? - weibliche Pflanze)

Blütenpflanzen

LU_kleines_Laichkraut_20040920_A01

kleines / Zwerg-Laichkraut:

  • meist nur einfache und kurze Astabzweigungen von Sprossachse,
  • Blattscheidenreste an Zweig- bzw. Blattansätzen,
  • Blattenden leicht abgerundet mit kleiner Spitze,
  • flacher Blattquerschnitt, Zentralader verdickt, versetzt abzweigende Seitenadern.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Teichfaden_20071201_A01a

Sumpf-Teichfaden:
starke Ähnlichkeit mit schmalblättrigen Laichkrautarten, vor allem bei fehlenden Fruchtkörpern.

  • buschiges Aussehen durch häufige Astverzweigungen,
  • Blattränder laufen annähernd gerade zur Spitze zusammen,
  • erkennbar abgeteilte, beiderseits des Zentralader angeordnete Hohlstrukturen,
  • annähernd halbrunder ("brotförmiger") Blattquerschnitt mit Hohlstrukturen.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Kammlaichkraut_20091116_C11a

Kammlaichkraut:

  • buschiges Aussehen durch häufige Astverzweigungen,
  • Blattränder laufen gerade zur Spitze zusammen,
  • erkennbar abgeteilte, beiderseits des Zentralader angeordnete Hohlstrukturen,
  • annähernd halbrunder ("brotförmiger") Blattquerschnitt mit Hohlstrukturen.

 

Pfeil weitere Bilder

LU_Wasserschlauch_20040920_A02

Wasserschlauch:
Die fleischfressende Pflanze liegt ohne Wurzeln zu bilden auf dem Seegrund bzw. auf oder zwischen anderen UW-Pflanzen.

  • junge Exemplare sind hellgrün, fast gelb,
  • an den stark verzeigten Blättern befinden sich Fangbläschen.

 

Pfeil weitere Bilder

Pfeil sonstige Beobachtungen