Langwieder See

Der kleine Badesee bildet mit dem Luß-See und dem Birkensee das Erholungsgebiet Langwieder Seen. Im Nordteil ist er 8.5m und im Südteil bis 7m tief.

Der See befindet sich aus taucherischer, aber auch aus botanischer Sicht, in schlechtem Zustand. Der Characeen-Grundrasen ist über die Jahre verschwunden, viele der zahlreichen Characeen und anderer UW-Pflanzen sind nicht mehr aufzufinden. Der Seeboden ist in weiten Bereichen eine mit Rot- und Braunalgen bedeckte Schlammwüste.
Die Sicht beträgt im Nordteil meist nicht mehr als 1m, im rund 6m tiefen Südteil ist sie wegen der geringeren Tiefe etwas besser. Die zahlreichen Karpfen tragen durch ihre Wühlaktivitäten zur Sichtverschlechterung bei.
Der Bewuchs mit Unterwasserpflanzen konzentriert sich heutzutage (2018) im wesentlichen auf die Halde. Die häufigsten Unterwasserpflanzen sind das kleine Laichkraut und zwei Tausendblatt-Arten. Characeen findet man an der Halde nur sehr vereinzelt.

Armleuchteralgen (Characeen)

LA_Chara_contraria_ 20120704_A07a

Chara contraria:
ähnelt im Erscheinungsbild Chara vulgaris und ist nur unter dem Mikroskop durch die tylacanthe Bestachelung zu bestimmen. 2012 zum ersten Mal entdeckt.

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • Bestachelung von warzenförmig bis länger als Sprossdurchmesser, an den oberen Internodien meist länger, an den unteren warzenförmig bis fehlend, tylacanth,
  • Stipularen kurz und eher stumpf, teilweise warzenförmig,
  • Quirläste berindet, unterschiedlich lange unberindete Endsegmente mit aufgesetzter Spitze,
  • einhäusig.

 

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LA_Chara_globularis_20080614_C01

Chara globularis:

  • Sprossachse berindet, triplostich,
  • keine Stacheln oder Warzen,
  • Stipularen warzenförmig,
  • Quirläste bisweilen bis zur Spitze berindet, meist jedoch relativ kurzes unberindetes Endsegment mit aufgesetzter Spitze,
  • einhäusig.

 

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LA_Chara_hispida_1_20050717_B01

Chara hispida:
Teilweise starke Unterschiede im Habitus (insbes. hinsichtlich Sprossspitze, Berindung, Bestachelung und Farbe).

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • Stacheln überwiegend lang und spitz, häufig in Zweier-/Dreier-Büscheln, aulacanth,
  • Stipularen meist lang und spitz,
  • Quirläste berindet, ein - drei unberindete Endsegmente mit aufgesetzter Spitze,
    Berindung variiert jedoch von fast bis zur Spitze berindet und fehlenden oder nur kurzen Endsegmenten bis unberindeter Astteil länger als der berindete,
  • einhäusig.

Mindestens zwei Varianten, die sich hinsichtlich Pflanzenspitze, Bestachelung und Brakteolen unterscheiden.

 

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LA_Chara_rudis_20120618_C01a

Chara subspinosa:
ähnelt stark Chara hispida, Unterschiede vor allem in der Sprossachsenberindung.

  • Sprossachse berindet, diplostich mit abwechselnd breiten, erhabenen und schmalen, tiefliegenden Rindenzellen, darüber hinaus häufige Unterbrechung und versetzter Neuansatz der erhabenen Rindenzellen,
  • Stacheln überwiegend lang und spitz, häufig in Zweier-/Dreier-Büscheln, aulacanth,
  • Stipularen meist lang und spitz,
  • Quirläste berindet, ein - drei unberindete Endsegmente mit aufgesetzter Spitze,
  • einhäusig.

 

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LA_Chara_delicatula_20040912_A01a

Chara virgata:

  • Sprossachse berindet, triplostich,
  • Bestachelung (oft kaum erkennbar) warzenförmig, tylacanth,
  • untere Stipularenreihe warzenförmig, obere oft verlängert,
  • Quirläste berindet, ohne Endzellen mit aufgesetzter Spitze (oft mit Nebenspitzen),
  • einhäusig.

 

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LA_Chara_vulgaris_20140711_B01a

Chara vulgaris:
ähnelt im Erscheinungsbild Chara contraria und ist nur unter dem Mikroskop durch die aulacanthe Bestachelung zu bestimmen. Die Pflanze verströmt nach Entnahme aus dem Wasser Senfölgeruch.

  • Sprossachse berindet, diplostich,
  • kurze aber auch vereinzelt lange, an Sprossachse anliegende Stacheln, aulacanth,
  • Stipularen kurz und stumpf,
  • Quirläste berindet, unberindete Endsegment(e),
  • einhäusig.

Fruchtbare Exemplare bilden oft überlange Brakteolen  (mehrfache Länge des Oogons) aus.

 

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LA_Nitella_opaca_20070204_A02

Nitella opaca:
 

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste zwei-, drei- manchmal auch vierverzweigt,
  • zweihäusig.

 

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LA_Nitella_syncarpa_f_20040718_B02

Nitella syncarpa / Nitella capillaris:
Eine Unterscheidung der beiden Arten anhand äußerer Merkmale ist nur sehr eingeschränkt möglich.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste unverzweigt bzw. zwei-/dreiverzweigt, Oogonien tragende Quirläste bei Nitella syncarpa immer unverzweigt,
  • insbesondere Gametangien aber auch Sprossachse und Quirläste in Schleimhülle, an der Schleimhülle von Quirlästen oft spiralförmige Ablagerungen,
  • zweihäusig.

Bild zeigt weibliche Pflanze

 

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LA_Nitella_tenu_20040703_A01

Nitella tenuissima:
Die Pflanzen scheinen nur auf mehr oder weniger offenen Kiesboden zu wachsen, dies zeigen auch die Beobachtungen in  anderen Seen.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • fadenförmige Sprossachse (oft kaum dicker als Haar),
  • mehrfach verzweigte Quirläste bilden schirmförmige Dolden,
  • einhäusig (bisher nur unfruchtbare Exemplare gefunden).

Im Gegensatz zu den Vorkommen im benachbarten Luß-See erscheinen die Pflanzen des Langwieder Sees geradezu mickrig.

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LA_Nitellopsis_obtusa_20100809_A01a

Nitellopsis obtusa:
obwohl von kräftiger Gestalt sehr empfindliche Pflanze, die bei Verletzung der Zellwände die innere Festigkeit (Turgor) verliert und leicht in sich zusammen fällt.

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirlbasis oft verdickt,
  • teilweise lange Brakteolen, die eine Astverzweigung vortäuschen,
  • zweihäusig (bisher noch keine weiblichen Exemplare entdeckt).

 

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LA_Tolypella_20050529_A01

Tolypella glomerata:

  • Sprossachse und Quirläste unberindet,
  • Quirläste vor allem in Sprossgipfeln zu dichten "Köpfchen" verschlungen,
  • einhäusig.

Abweichungen gegenüber den Pflanzen des benachbarten Luß-Sees: meist kleinere "Köpfchen" sowie dunklere Färbung

 

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Blütenpflanzen

LA_Fischkraut_20170630_A203a

Fischkraut:
Erstmals im Juni 2017 entdeckt.

  • hellgrüne Blätter setzen paarig gegenüberstehend und jeweils um 180° versetzt an der Sprossachse an,
  • Blattränder laufen keilförmig zur leicht abgerundeten Spitze zusammen,
  • Blatt besitzt ausgeprägten Zentralnerv, sowie (je zwei) parallel zum Zentralnerv bzw. Blattrand verlaufende Nebennerven,
  • Blattränder leicht gezähnt (Neigung der Zähnchen in Richtung Blattspitze, nur bei starker Vergrößerung erkennbar),
  • Stiel grün, fein gemasert

 

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LA_Hahnenfuss_20050814_A01

Hahnenfuß:
vmtl. flutender Hahnenfuß

  • Pflanzen bis zu mehreren Meter lang, meist auf  Seeboden liegend wachsend,
  • junge Fächer und Stiele gelbgrün,
  • im Sommer sind vorwiegend dunkel gefärbte Pflanzen zu sehen, während im Winter frische hellgrüne Pflanzen vorherrschen,.
  • Blätter in Fächerform, mehrfach gegabelt.

 

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LA_Hornblatt_1_20051029_A01a

raues Hornblatt:

  • Stiel rotbraun,
  • häufig verzweigend,
  • Blätter in Quirlen angeordnet, pro Quirl ein mehr oder weniger entwickelter Seitenspross
  • Blätter oft 1-2x gegabelt (max. vier Blattenden),
  • Blätter gezähnt.

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LA_Krebsschere_20030802_A01a

Krebsschere (Wasseraloe):
Diese Pflanze ist ein Fremdkörper im See. Sie wurde 2000 am Südende in den See geworfen.
Die Pflanze mit ihren leuchtend hellgrünen Blättern bildet bis zu 30cm hohe Ableger, die ursprünglich aus einem gemeinsamen Wurzelstock wuchsen.

Im Bild einer der kleineren Ableger, Größe entspricht DIN A4-Blatt.

 

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LA_Kammlaichkraut_20050916_A01a

Kammlaichkraut:

  • buschiges Aussehen durch häufige Astverzweigungen,
  • Blattränder laufen gerade zur Spitze zusammen,
  • erkennbar abgeteilte, beiderseits des Zentralader angeordnete Hohlstrukturen,
  • annähernd halbrunder ("brotförmiger") Blattquerschnitt mit Hohlstrukturen.

 

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LA_kleines_Laichkraut_20050925_A02

kleines / Zwerglaichkraut:

  • meist nur einfache und kurze Astabzweigungen von Sprossachse,
  • Blattscheidenreste an Zweig- bzw. Blattansätzen,
  • Blattenden leicht abgerundet mit kleiner Spitze,
  • flacher Blattquerschnitt, Zentralader verdickt, versetzt abzweigende Seitenadern.

 

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LA_krauses_Laichkraut_1_20041202_A02a

krauses Laichkraut:

  • Blätter ausgeprägt gewellt und mit zunehmenden Alter steif,
  • Zähnung des Blattrands deutlich erkennbar, Zähne zur Blattspitze hin ausgerichtet,
  • Blattspitze abgerundet,
  • Blattadernstruktur mit zentraler Blattader, eine dem Blattrand folgende dünne Nebenader sowie von der Zentralader nach außen abzweigende Adern, die auf die umlaufende Nebenader stoßen.

 

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LA_Knoten-Laichkraut_02a

Knoten-Laichkraut:
hochwachsend (>2m)
Der Bestand ist über die Jahre stark zurück gegangen, die Pflanze bildete früher regelrechte Wälder.

  • keine Verzweigungen der Sprossachse,
  • Sprossachsenquerschnitt ca. 2.5mm
  • Unterwasserblätter mit halbmond- / sichelförmigen Querschnitt, die meist hängend aber auch nach oben oder sogar fast waagrecht aus dem Stiel wachsen,
  • einige Pflanzen bilden noch Unterwasser Schwimmblätter aus.

 Bisher konnten noch keine Schwimmblätter an der Wasseroberfläche beobachtet werden (Fras von Waservögeln).

 

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LA_ui_Moos_20060928_C01

Quellmoos:
sehr selten im See, nur wenige kleine und unscheinbare Pflanzenansammlungen am abfallenden Seeufer. Seit Herbst 2006 keine Pflanzen mehr gefunden.

Abgesehen von einer geringeren kieligen Faltung der Blätter besteht eine starke Ähnlichkeit mit der Art Fontinalis antipyretica.

 

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LA_Tausendblatt_1_20050716_A09a

ähriges Tausendblatt:

  • Blattquirle mit vier bis fünf feingliedrigen Blättern,
  • Blätter in dunklem Grün, oft auch dunkel rotbraun,
  • Stiel rotbraun

 

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LA_Tausendblatt_2_20050717_A01

quirlblütiges Tausendblatt:

  • Blattquirle mit bis zu neun feingliedrigen Blättern,
  • Blätter hell- bis dunkelgrün,
  • Stiel hellgrün bis rötlich

Unterschiede zum ährigen Tausendblatt:
gedrängte Wuchsform mit geringeren Blattquirlabständen, Form der Pflanzenspitze ähnelt Flaschenbürste, insgesamt hellere Färbung

 

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LA_Teichfaden_20051112_D01

Sumpf-Teichfaden:
starke Ähnlichkeit mit schmalblättrigen Laichkrautarten, vor allem bei fehlenden Fruchtkörpern.

  • buschiges Aussehen durch häufige Astverzweigungen,
  • Blattränder laufen annähernd gerade zur Spitze zusammen,
  • erkennbar abgeteilte, beiderseits des Zentralader angeordnete Hohlstrukturen,
  • annähernd halbrunder ("brotförmiger") Blattquerschnitt mit Hohlstrukturen.

 

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LA_ui_Pflanze_20070602_Schema_b

Igelschlauch ?:
Pflanze wächst vereinzelt in Ufernähe bis in Tiefen von etwa 1.5m.
Aus einer gemeinsamen Wurzel wachsen mehrere unverzweigte Stiele, wobei nur bei in seichterem Wasser wachsenden Pflanzen die Schwimmblätter auch die Wasseroberfläche erreichen.
Die Schwimmblätter zeigen ein sattes Grün, während die noch untergetauchten Blätter dunkler gefärbt sind. Sich neu entwickelnde Blätter sind (noch) dunkelbraun.

Bild ist Schemazeichnung

 

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LA_Wasserminze_20050814_A01a

Wasserminze:
Pflanze wächst aus bis zu 2m Tiefe - meist jedoch aus geringeren Tiefen - in Richtung Wasseroberfläche,
gegenständige Blätter setzen jeweils um 90° versetzt am Stiel an,
Stiel wird mit zunehmender Größe dunkler und röter.

Der ca. 50cm hohe Überwasserteil blüht ab etwa August

 

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LA_Nutalls_Wasserpest_20041113_A01a

Nuttalls Wasserpest:
Vor Jahren wuchsen die Pflanzen als Unterwuchs von Tausendblatt und Knoten-Laichkraut nur etwa 50cm hoch. In 2009 konnte man Pflanzen bis etwa 1.5m Höhe feststellten. Jahre später wuchsen die Pflanzen bis 4m hoch und bildeten - stellenweise dicht an dicht stehend - undurchdringliche, mehrere Quadratmeter große Wälder. Inzwischen ist selbst diese Art selten geworden.

  • Blattquirle mit drei Blättern, Quirle um jeweils 60° versetzt,
    An manchen Pflanzen sind allerdings auch Blattquirle mit bis zu zehn Einzelblättern festzustellen.
  • Blätter 2 bis 3cm lang, schmal und spitz zulaufend, korkenzieherartig gedreht,
  • Abstand der Quirle zur Spitze hin kürzer werdend, insgesamt geringer als bei kanadischer Wasserpest

 

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LA_Wasserschlauch_20040704_A02a

Wasserschlauch:
Die fleischfressende Pflanze liegt ohne Wurzeln zu bilden auf dem Seegrund bzw. auf oder zwischen anderen UW-Pflanzen.

  • Junge Exemplare sind hellgrün, fast gelb,
  • an den stark verzeigten Blättern befinden sich Fangbläschen.

 

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LA_ui_Moos_2_20120530_B01a

ui-Moos:
erstmals 2012 entdeckt,

  • Blätter wechselständig, in den oberen Bereichen in einer Reihe, zur Wurzel hin zunehmend gegeneinander verdreht,
  • Blätter und Sprossachse in der Spitze hellgrün, Sprossachse nach unten von hellgrün über rot bis dunkelbraun, Blätter über dunkelgrün nach dunkelbraun gefärbt.
  • der Sprossachse entspringen zahlreiche Wurzelfäden

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LA_ui_Pflanze_2_20180701_D001

Schilfpflanze:
erstmals 2018 entdeckt, Pflanze wurzelt in ca. 1.5m Wassertiefe und ist ca. 1m hoch, Unterwasserabschnitt einer noch zu bestimmende Schilfpflanze. Es besteht Ähnlichkeit mit einer Pflanze aus dem Feldmochinger See.

  • lanzettartige Blätter wechselständig ohne Stiel aus der Sprossachse wachsend,
  • Blätter zwischen zwei braunen Sprossknoten wachsend,
  • zwei Wurzelfäden aus Sprossknoten entspringend,
  • Blätter und Sprossachse hellgrün (Ausnahme Sprossknoten in braun),

 

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